Chile 2017

Als ich Anfang 2016 bei einem Bekannten auf seiner entstehenden Homepage gelesen hatte, das er plant Ende März 2017 eine Astro / Fotoreise nach Chile zu veranstalten, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich hab ihn daraufhin auch direkt angeschrieben und ihm mein Interesse an dieser Reise mitgeteilt. 

Konkreter wurde die Sache dann Anfang Juli, als er mir mitteilte das ich doch schon mal die letzten beiden Wochen im März und in die ersten beiden Wochen im April blocken soll. Gesagt getan, mit dem Arbeitgeber alles besprochen und meinen Urlaub eingeschrieben. Nun konnte die Planung beginnen.

Jetzt fing es in meinem Kopf an zu rotieren, was brauch ich denn alles und vor allem was tausch ich an meinem aktuellen Equipment aus. Als erstes war mir klar, ich möchte meine Nikon D7000, die ich lange Zeit für die normale Fotografie genutzt habe in eine Vollformat DSLR tauschen, aber ich wusste nicht so genau, für welches Fabrikat ich mich entscheiden soll, also fing ich an mit lesen. Da ich die meisten Objektive, die ich besaß, sowieso nicht an der Vollformat DSLR nutzen konnte, war mir klar, dass es vom Prinzip her egal ist was es für eine Marke werden würde. Ich liebäugelte ja schon länger mit einer Sony A7S, weil  diese Kamera unglaublich empfindlich ist und ich sie schon im Einsatz bei Polarlichtern auf Island bestaunen durfte, aber ich wollte natürlich in der Hinsicht nicht voreilig sein, weil die anderen Hersteller ja auch nicht auf ihren Entwicklungen sitzen geblieben sind. Also informierte ich mich ein wenig weiter und stolperte über die Nikon D750. Die Erfahrungsberichte waren sehr beeindruckend und mit Nikon hatte ich ja auch schon Erfahrung. Nach ein paar Tagen intensivem Überlegen, entschied ich mich für die D750 und habe es bis heute nicht bereut.

Im Oktober war dann auch endlich klar, dass wir vollständig sind und das die Reise stattfindet. Nun musste ich mir Gedanken machen, was ich überhaupt alles mitnehmen möchte. Klar war, dass mein StarAdventurer inklusiv dem Gegengewicht mit muss. Darauf sollte zum Einsatz kommen, meine astromodifizierte Nikon D5100, mit dem Walimex 14mm F2.8, dem Nikon 85mm 1.8d, das Nikon 135mm F2.8ais und das Nikon 180mm F2.8 ED Ai-s. Das 135er und das 180er haben es dann aber doch nicht mit nach Südamerika geschafft, dazu aber später mehr. Dann musste meine Nikon D750 mit, für diese hatte ich mir das Nikon 24-120mm 1:4G ED angeschafft. Natürlich musste auch noch ein Objektiv her, womit ich die Milchstraße schön einfangen konnte. Das Nikon 14-24mm 1:2,8G ED wäre eine Linse gewesen, die ich mir dafür hätte sehr gut vorstellen können, aber mal abgesehen vom Preis, ist das Teil echt schwer und ich wollte ein wenig mehr Öffnung als F2.8. Also hab ich mich noch ein wenig umgeschaut und hatte dann als nächstes das 24mm von Walimex im Kopf. Vor allem ist das mit F1.4 unglaublich lichtstark, aber man liest auch immer, dass die Streuung von guten und schlechten Objektiven doch recht hoch ist. Also suchte ich weiter und dann ist mir bei meiner ganzen Recherche das Nikon Nikkor 20mm 1:1,8G ED ins Auge gesprungen. Einer der Gründe warum es dann dieses Objektiv wurde, war das Gewicht. Das ist ja bei Flugreisen für Fotografen immer wieder ein Problem und da sind dann 300 Gramm weniger schon mal Gold wert. Weil ich mir so gerade 300 Gramm gespart hatte, war noch Platz für ein weiteres Objektiv. Ich kaufte also auch noch das Nikon Nikkor 50mm 1:1,8G. Nun war ich was Objektive angeht ja schon fast gerüstet. Fehlte nur noch ein Teleobjektiv. Da ich dies nicht für Astro benutzen möchte, musste es auch keine Linse mit F2.8 werden. Nach einiger Suche entschied ich mich da für das Nikon AF-S 70-300mm 1:4,5-5,6G. Nun war ich was die Fotoausrüstung angeht eigentlich vollzählig, aber in meinem Kopf war immer noch so ein Gedanke. Ein kleiner APO wäre doch toll, den ich auf dem StarAdventurerer betreiben kann. Da musste ich auch nicht lange suchen, weil ich mich mit diesem Thema schon vor einiger Zeit auseinander gesetzt hatte. Da ich sowieso schon immer mal zum Teleskop-Service nach Parsdorf fahren wollte, hatte ich nun auch gleich einen Grund. Ich habe eine guten Freund gefragt, ob er nicht Lust hat mit zu kommen und gesagt getan ging es hin und mit dem TS-Optics Photoline 60mm wieder nach Hause. Das war dann auch der Grund, warum mich das 135mm und das 180mm nicht mit nach Chile begleiten durften. Irgendwann haben wir uns dann noch bei einer gemeinsamen Telefonkonferenz ausgemacht, was wir in Chile machen wollen und wie lange wir an den jeweiligen Orten verweilen wollen. Die ersten sechs Übernachtungen fanden auf der Hacienda los Andes statt,  wo wir auch die dort vorhandenen Teleskope gemietet hatten, um den südlichen Nachthimmel unsicher zu machen. Danach  ging es mit dem Flieger nach Arica und von da aus mit dem Auto nach Putre aufs Altiplano. Die letzten Tage der Reise flogen wir nach Puerto Montt um den Süden von Chile zu erkunden. 

Es hat auch nicht lange gedauert und es war so weit. Die Reisetasche bis auf das letzte Gramm ausgenutzt, im Rucksack ein Kilo Übergepäck und auch in der Laptoptasche wurde jeder Zentimeter genutzt. Mit schätzungsweise 35kg Gepäck stand ich also am Flughafen in München und checkte in den ersten Flieger ein. Der erste Flug war noch recht kurz, es ging nur nach Rom und das war in etwas mehr als einer Stunde geschafft. Der Flieger war auch dementsprechend klein und ich hab nur noch gehofft, dass in dem großen Vogel mehr Beinfreiheit vorhanden ist. Als wir dann unsere Plätze in der Boeing 777-200 eingenommen haben und eine dreier Sitzreihe für uns zu zweit zur Verfügung hatten, wurde das ganze entspannter und die Beinfreiheit war auch nicht so schlecht. Gut, weil wir mussten schließlich die nächsten 15 Stunden auf diesen Plätzen verbringen. Es war 22 Uhr und der Flug startet pünktlich. Natürlich sind 15 Stunden in so einem Flieger, wenn man nicht irgendein Upgrade kauft, unglaublich anstrengend. Ich konnte glaub ich, mal so für drei vier Stunden die Augen schließen.  Um 9 Uhr früh chilenischer Zeit landeten wir in Santiago.