Projekt neuer Akkukoffer

Mit dem Kauf einer gekühlten Astrokamera, musste ich feststellen, dass ich mit meiner Stromversorgung an meine Grenzen gekommen war. Nach dem ich ca. vier Stunden belichtet hatte  (Kamera auf -20 Grad herunter gekühlt), löste plötzlich mein Akkuwarner aus.

Klar, es waren zwar zwei Akkus mit je 20Ah verbaut, aber um die Montierung, einen Rechner und nun auch noch eine gekühlte Kamera die ganze Nacht zu betreiben, wohl zu wenig.

Weil ich ja immer noch mobil unterwegs bin, musste also ein neuer Akkukoffer her.

 

Da ich des Öfteren schon auf meine alte Stromversorgung angesprochen wurde, vor allem wie man so etwas plant und baut, habe ich während der Bauphase ein paar Fotos gemacht und werde das ganze hier ein wenig vorstellen.

Als erstes muss man sich natürlich Gedanken machen, wie groß soll den die Kapazität des neuen Akkus werden. Des Weiteren muss man sich überlegen, was soll alles in den Koffer rein und was für Anschlüsse brauche ich.

Nach dem ich mich ein wenig nach einem geeigneten Koffer umgeschaut hatte, wusste ich nun die Maße um einen passenden Akku zu finden. Ich hab mich dann für einen wartungsfreien AGM Akku mit 90Ah entschieden. 

Der Akku wurde mit Styrodur verkleidet, damit er im Winter etwas geschützter ist.

Ich habe mich extra für Styrodur entschieden, weil es etwas stabiler als Styropor ist und es sich auch einfacher bearbeiten lässt.


Als nächstes kommen die Anschlüsse und andere Dinge die in den Deckel des Koffers müssen.

Eine Durchführung für die W-LAN Antenne, Schalter, Sicherungen, XLR-Buchsen/Stecker, USB-Ladebuchsen, USB3.0-Durchführungen und natürlich auch zwei normale KFZ-Steckdosen (eine Große und eine Kleine).

Wenn man das Ganze hat, macht man sich Gedanken über die Anordnung, zeichnet das ganze an, bohrt vor und bringt die vorgebohrten Löcher auf die Größe, das die Einbaubuchsen durch den Deckel passen.

XLR-Buchsen/Stecker habe ich 4 Stück verbaut. Zwei die zur Versorgung da sind, eine die als externe Notversorgung dient (falls die Akkuspannung unter 11,9V fällt), oder an der ein externes Netzteil angeschlossen werden kann und eine über die das Ladegerät für den Akku angeschlossen wird.

Auf beleuchtet Elemente habe ich bewusst verzichtet. Leider ist die USB-Ladedose mit einer blauen LED ausgestattet, aber die habe ich so weit wie es ging abgeklebt und wenn man ein USB-Kabel rein steckt, sieht man es fast nicht mehr. Die beiden XLR-Buchsen sind mit je 8A abgesichert, die USB-Ladedose mit 5A. Die beiden KFZ Steckdosen sind über eine Sicherung (6A) zusammen abgesichert, weil ich diese wahrscheinlich eh recht selten im Betrieb haben werde und vor allem nicht gleichzeitig.

Nun gehts ans verkabeln der Sicherungen und Buchsen. Die Batterie immer erst zum Schluss anschließen um Kurzschlüsse zu vermeiden. Vorm anschließen nochmals kontrollieren, ob auch alles richtig verkabelt wurde. Eine größere Sicherung sollte immer unmittelbar in der Nähe vom Pluspol sein, um mögliche Kurzschlüsse  abzusichern.

Im Koffer sind ein Minirechner (Zotak ZBOX nano mit einer 250GB SSD, 8GB RAM und Windows7 mit 64Bit), sein Netzteil, ein Minirouter (zum fernsteuern des Rechners) und ein USB-Voltmeter untergebracht. Auf eine Anzeige von Strom und Spannung habe ich explizit verzichtet, weil ich eh meist weiter weg vom Teleskop sitze und durch das USB-Voltmeter habe ich jederzeit die Spannung des Akkus auf meinem Desktop im Blick.

Kommen wir zu den Gesamtkosten des Koffers. Gerechnet ohne Mini-PC und Router. Koffer bei Ebay 85€, der Akku 125€, das USB-Voltmeter 32€, die Schalter, Buchsen, Stecker, USB-Kabel, Sicherungshalter und diverse Kabel und Kleinteile nochmal ca 100€.

Im groben kann man sagen, das der neue Koffer um die 350€ gekostet hat, die rein gesteckte Arbeit natürlich nicht mit einberechnet.

Leicht ist das ganze leider auch nicht mehr, der ganze Koffer wiegt nun um die 36 kg, aber was macht man nicht alles fürs Hobby!

Ich hoffe ich kann den Ein oder Anderen damit inspirieren sich selbst an so etwas heran zu trauen. Habt Ihr Fragen oder Anregungen, dann schreibt mir einfach. Entweder über Facebook, oder hier über mein Kontaktformular.